Der Gehängte
Wenn man sich die Tarotkarte Der Gehängte anschaut, ist man erst einmal etwas verblüfft. Eine an einem Fuß angebundene Person und dann in dieser seltsamen Haltung. Denn leidend sieht die Figur auf der Tarotkarte Der Gehängte nicht gerade aus. Das eine Bein ist an den Mast gebunden, er kann also nicht weg, kann sich nicht fortbewegen. Das sieht sehr nach Stagnation aus. Es ist ein Stillstand eingetreten. Man steckt fest, in seinem Leben, seinen Problemen, egal in welchem Bereich, es geht im Augenblick nicht weiter. Das linke Bein allerdings scheint relativ entspannt das andere zu kreuzen. Er ist schon einige Zeit in dieser misslichen Lage und hat sich fast damit abgefunden. Dadurch ist eine Art Trägheit in ihm aufgekommen, ja fast Faulheit. Mann kann nicht erkennen, ob die Figur auf der Tarotkarte Der Gehänge an den Händen gefesselt ist oder nicht. Der Gesichtsausdruck jedenfalls verrät einem, dass die Figur nicht unbedingt leidet. Obwohl auf dem Bild eine sehr beunruhigende Situation dargestellt ist, erscheint sie doch sehr lebendig. Wie man auf der Rider Waite Tarotkarte Der Gehängte erkennen kann, blüht und grünt das Holz, an dem die Figur aufgehängt wurde. Das sieht also nach Neuanfang aus, Wiedergeburt. Das Problem ist nur, er kann das Grün nicht sehen, denn er steht ja immer noch auf dem Kopf. Wenn man sich jetzt aber einmal den Kopf der Figur auf der Trarotkarte Der Gehängte betrachtet, so ist dieser umgeben von einem hellen Licht. Das steht für die Klarheit des Verstandes, im wahrsten Sinne des Wortes ist ihm ein Licht aufgegangen. Die Sichtweise von der aus er in dieser Lage seine Welt betrachtet, seine Probleme, seine Sorgen, sein Leben, bringt ihm die Klarheit, warum er in dieser Situation steckt. Also kann es von jetzt an nur noch vorwärts gehen. Er hat erkannt, wie er es anstellen muss und kann mit dieser Erkenntnis seinen Weg weitergehen. Die Tarotkarte Der Gehängte ist also auch ein Hinweis, wenn man im Leben mal vor einer Situation steht, in der man nicht weiß, wie man diese meistern soll, stelle man sich einfach mal auf den Kopf, das heißt, die Dinge einfach mal aus einer ganz anderen Perspektive betrachten. Neutralität walten lassen, einfach mal objektiv die Dinge anschauen, dabei hilft natürlich am meisten auch eine neutrale Person, um die Sicht wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.